Freitag, 4. Juli 2014

Der Abschied vom Diesseits in das Jenseits.


Vor langer Zeit lebte im Stodertal ein Großbauer, der über seine Familie, Mägde, Knechte und Vieh im wahrsten Sinne des Wortes herrschte. Er war kein schlechter Mensch. Den Leuten und den Tieren in seiner Obhut ging es gut, aber nur sein Wort hatte Gewicht. Er bestimmte alles und traf dabei auch meistens kluge Entscheidungen. Frau, Kinder, Enkelkinder und Gesinde waren gewohnt ohne Widerspruch seinen Befehlen zu gehorchen.
In seinen späten Jahren, als er alt krank und bettlägerig wurde dachte er immer öfter an den Tod und auch der Abschied aus diesem Leben sollte nach seinem Sinn gestaltet werden.
Eines Tages schickte er nach dem Leichenbestatter damit auch die Beerdigung seinen Wünschen entsprechend geplant verläuft.
Den Bestatter unterwies er wie das Begräbnis durchzuführen sei. Zuletzt stand die Wahl des Sarges an. Der Sargtischler, der zu dem Gespräch hinzugezogen wurde offerierte als Standartsarg zunächst einen aus Fichtenholz. Er gab aber zu bedenken dass so einen Sarg fast jeder bekommt und dem Bauern seinem Rang im Dorf nach etwas Besseres zustehen sollte. Ein deutlich teurerer Eichensarg wäre sehr beständig und langlebig, aber er würde Lindenholz empfehlen. Das Lindenholz vereint die Eigenschaften der Eiche, wäre aber darüber hinaus auch noch sehr gesund.

Zu welcher Entscheidung der Bauer letztendlich gekommen ist wurde nicht überliefert.  

         

  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen