Samstag, 3. Januar 2015

Die Heiligen 3 Könige 1925 und heute

In den 1920er Jahren ging es den Kindern nicht so gut wie heute. Obwohl damals viel mehr Kinder die Volksschule in Hinterstoder besuchten gab es keinen Schulbus und kaum  eine Mitfahrmöglichkeit zum Unterricht. Die Kinder mußten oft stundenlang von den entlegensten Bauernhäusern, mit den schweren Schultaschen, zur Schule gehen. Besonders hart war das im Winter mit viel Schnee und manchmal auch Schneesturm.
Oberlehrer Karl Seuffert überlegte daher wie er den Kindern wenigstens zu Mittag eine warme Mahlzeit bieten könnte. Viele Eltern konnten sich ein warmes Essen für ihre Kinder gar nicht leisten.

Er beschloß deshalb den alten Brauch des Sternsingens, den es allerdings im Stodertal bisher noch nicht gab, hier einzuführen. Am 5. Jänner 1925 brachten sie als 3 Könige verkleidet den Brauch des "3 König- Singens" nach Hinterstoder. Die ersten Könige waren Oberlehrer Karl Seuffert, der Gemeindebeamte Hans Windschek und der fürstlich Eulenburgische Förster Ferdinand Mehlmayer. Sie waren bis halb 3 Uhr früh unterwegs und sammelten 805 000 Kronen als Spendengeld. Für 10 000 Kronen bekam man damals, zur Zeit der Währungsreform, einen Schilling. Die Spendengelder wurden gesammelt und Cäcilia Seuffert, die Gattin des Oberlehrers, kochte und organisierte damit  die "Suppenanstalt". Das erste Essen war Erbswurstsuppe mit Reis. Die Kinder waren begeistert, berichtet die Schulchronik.
Der König mit dem mächtigen weissen Bart, auf den ersten 3 Bildern, ist unschwer als Oberlehrer Karl Seuffert zu erkennen. Auf den späteren Bildern, auf denen man Könige der 1950er und 60er Jahre sieht, ist es auf Grund der gelungenen Maske nicht eindeutig erkennbar, wer sich dahinter verbirgt. 







Christian - Moritz - Angela die 3 Könige 2015






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