Freitag, 23. März 2018

In einem schneereichen Winter, im März 1878, wurden Gemsen von Holzarbeitern gefangen.

Blitzschnelle Kletterkünstler wie Gemsen in freier Natur mit bloßen Händen zu fangen ist fast unmöglich.Wenn es einmal doch gelang berichtete die Zeitung darüber.
Am 27. März 1878 konnte man in der Zeitung "Vaterland" über gefangene Gemsen in der Nähe des Dietlguts lesen. Damals lag im März noch fünf bis 7 Fuß hoch (1,50 m bis 2,10 m) der Schnee in Hinterstoder. 
Die Zeitung berichtete im Originaltext:


Gemsenfang. Über den ungewöhnlichen Schneefall der letzten Wochen geht uns aus Hinterstoder, einem der entlegensten  Gebirgsthäler Oberösterreichs, folgende Mittheilung zu. Kaum eine Viertelstunde entfernt von einem dortigen Bauernhause, dem sogenannten "Dietlgute", wurden zwei Gemsen lebend gefangen. Die erste am 19. März gefangene, war offenbar krank, sie kam während der Mittagspause auf einen Platz, wo Holz gearbeitet wurde, und ließ sich ohne Widerstand von den zurückkehrenden Holzarbeitern ergreifen und zum Bauernhause tragen, wo sie bald verendete. Die zweite hingegen, ein sehr starker und kräftiger Bock, wurde am nächsten Tage von einem Jagdhunde, der den Jäger eben zu diesem Holzplatze begleitete, aufgejagt, diese Gemse stellte sich sofort zum Kampf mit dem Hunde und setzte sich so energisch zur Wehre, dass der Jäger erst Holzarbeiter zu Hilfe rufen musste, von denen die Gemse ergriffen und gleichfalls zum Hause gebracht wurde. In einem Stalle lebt sie dort und soll sehr ungeberdig sein; doch ist bereits die Freilassung des edlen Thieres, sobald es die Witterung ermöglicht, von dem Revierbesitzer (Dr. Hagenauer) telegraphisch verfügt. Das Vorkommniß erklärt sich eben daraus, daß der Schnee bei dem erwähnten Bauerngute fünf, nur wenig abseits sieben Fuß hoch liegt.

     Gemse                                                                                             Gemälde: Oberförster M. Rieger 

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